Sozial 1. Mai 2025 Tatjana As’Ad

1. Mai: Für Arbeit, die uns ein gutes Leben ermöglicht

Am 1. Mai stehen wir Seite an Seite mit allen Menschen, die sich tagtäglich engagieren – sei es im Betrieb, im Büro, im Homeoffice, im Spital, auf der Baustelle oder in der unbezahlten Care-Arbeit zu Hause. Der Tag der Arbeit steht für Solidarität, Gerechtigkeit und den unermüdlichen Einsatz für faire Arbeitsbedingungen. Und ja: Er ist aktueller denn je.

Denn während die Gewinne steigen, bleiben viele Löhne tief. Während Manager:innen Boni kassieren, fragen sich andere, ob der Lohn für Miete und Krankenkassenprämie reicht. Während Politiker:innen über «Wettbewerbsfähigkeit» reden, schuften Pfleger:innen am Limit und pendeln Familien zwischen Job und Kinderbetreuung. Damit muss Schluss sein: Arbeit muss zum Leben passen, nicht umgekehrt.

Es darf nicht sein, dass Menschen Vollzeit arbeiten und trotzdem kaum über die Runden kommen. Wir fordern existenzsichernde Löhne, gesetzlich verankert und kontrolliert. Und wir fordern konsequente Gleichstellung und Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und die längst überfällige Aufwertung jener Bereiche, in denen mehrheitlich Frauen tätig sind. Menschen, die Pflege-, Betreuungs- und Bildungsarbeit leisten, halten unsere Gesellschaft zusammen. Sie verdienen mehr als Applaus und gehören ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit. Wenn wir auch künftig Menschen für diese wichtigen Berufe gewinnen und langfristig halten wollen, müssen die Rahmenbedingungen stimmen.

Wir glauben an eine Arbeitswelt, in der Zeit für das Leben bleibt. Modelle der Arbeitszeitverkürzung sind nicht radikal. Sie sind realistisch, wenn man bereit ist, Arbeit neu zu denken. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Zeit für Erholung und Ehrenamt dürfen kein Luxus sein. Wir wollen flexible Teilzeitmodelle, faire Rahmenbedingungen für Homeoffice und einen Ausbau der Betreuungsangebote, damit niemand sich zwischen Familie und Erwerbsleben entscheiden muss. Und klar ist auch: Eine gerechte Gesellschaft braucht starke Arbeitnehmer:innen – und starke Strukturen, die ihre Interessen vertreten. Deshalb setzen wir uns weiter für die Förderung von Gesamtarbeitsverträgen, für eine starke Sozialpartnerschaft und für echte Mitbestimmung am Arbeitsplatz ein.

Die Freie Liste kämpft für eine Arbeitswelt, die niemanden zurücklässt. Für Löhne, die zum Leben reichen. Für Arbeitszeiten, die Platz fürs Leben lassen. Für echte Gleichstellung. Und für eine Politik, die den Menschen dient – nicht den Profiten. Die Zukunft der Arbeit ist gerecht und solidarisch, wenn wir sie gemeinsam so gestalten.