Sozial 30. Juni 2024 Sandra Fausch

Politische Frage der Woche: Vereinswesen

Vereine vermitteln gesellschaftlich wichtige Werte wie Gemeinschaftssinn, Verantwortungs- sowie Pflichtbewusstsein und vernetzen Menschen. Wie aus einer Studie der Universität Liechtenstein hervorgeht, sind in Liechtenstein mindestens 851 Vereine aktiv. Das ist im Vergleich mit den anderen deutschsprachigen Ländern eine besonders hohe Dichte. Die meisten Vereine engagie­ren sich für «Kultur und Musik», gefolgt von «Sport und Be­wegung» sowie «Freizeit und Gesellig­keit». Fast drei Viertel der Vereine im Land verfolgen einen gemeinnützigen Zweck. 

Wie kann Liechtenstein weiterhin für Vereine attraktiv bleiben?

Die Studie zeigt ein erfreuliches Bild und bestätigt meine Wahrnehmung darüber, dass sich viele Menschen in Liechtenstein und der Region vielfältig, meist ehrenamtlich, engagieren und einem Verein angehören. Wer in einem Verein ist, weiss wie wohltuend es sein kann, sich gemeinsam für eine Sache einzusetzen, einem gemeinsamen Hobby nachzugehen oder nur unter Gleichgesinnten zu sein.

Ein reges Vereinswesen ist ein Indikator für den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft und trägt zur individuellen, mentalen Gesundheit bei. Viele Veranstaltungen gäbe es ohne gemeinnütziges Engagement nicht, viele Rettungsorganisationen funktionieren auf freiwilliger Basis und wiederum Zahlreiche widmen ihre Freizeit beispielsweise dem Jugendsport. Das ist nicht selbstverständlich und hat einen grossen Dank verdient- Danke!

Sicherlich könnte man die Attraktivität durch monetäre Anreize steigern oder auch über Freitage seitens Arbeitgeber nachdenken. Aber es ist meines Erachtens nicht unbedingt nötig. Ich bin zuversichtlich, dass Menschen sich auch weiterhin gerne in einem Verein betätigen und daran Freude haben- ohne dafür bezahlt zu werden oder anderweitigen Anreiz bedürfen. Letztlich dürften Zugehörigkeit, Anerkennung und Wertschätzung und die geteilte Freude mehr zählen.