Ökologisch 6. November 2022 Sandra Fausch

Politische Frage der Woche — Landwirtschaft

Liechtensteins Landwirte tragen grosse Verantwortung für unsere Ernährung, die Landschaft und deren Biodiversität. Gleichzeitig werden die Vorschriften immer strenger, die Agrarpolitik Liechtensteins 2023+ verlangt beispielsweise weniger Einsatz von Düngemitteln. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Agrarpolitik so auszurichten, dass eine professionelle, existenzfähige Landwirtschaft stattfindet, damit die Bevölkerung mit nachhaltig erzeugten Nahrungsmitteln versorgt werden kann und landwirtschaftliche Betriebe bestehen bleiben und gefördert werden.

Wie kann die Landwirtschaft nachhaltig und zukunftsorientiert gestaltet werden?

Wir alle freuen uns praktisch täglich über volle Teller, die unseren Hunger stillen und für Gaumenfreude sorgen. Wir freuen uns ebenso über eine gute Gesundheit, über sauberes Trinkwasser und darüber, eine intakte Natur vorzufinden, in der wir uns erholen können. Es sollte uns daher ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sein, dass eine existenzfähige Landwirtschaft, die uns mit nachhaltig erzeugten Lebensmitteln vorsorgt und massgeblich zu unserer Gesundheit, sauberem Wasser, und einer hohen Biodiversität beiträgt, möglich ist.

Unsere Aufgabe in der Politik ist es, die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft nach der dreisäuligen Nachhaltigkeit auszugestalten. Mit dem im agrarpolitischen Bericht vorgesehenen Massnahmen ist die nötige Stossrichtung dafür erkennbar und das stimmt mich zuversichtlich. Wir alle sind nun gefragt, unsere Ernährung und die Produktionsweise an den Klimawandel anzupassen. Und ich bin überzeugt, dass uns das gemeinsam gelingen kann, wenn wir uns im Bewusstsein über die Notwendigkeit und mit dem Verständnis, dass Hof und Teller eine Einheit bilden, darauf einlassen.

Daher ist aus meiner Sicht nun konsequentes Handeln gefragt, die Agrarökologie wirksam voranzutreiben. Im Wesentlichen bedeutet das, sukzessive von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln wegzukommen, eine Reduktion der Hofdünger durch angepasste Tierbestände, eine Steigerung der Biodiversität und eine Stärkung der sozialen Absicherung. Wir als Konsumentinnen sind ebenfalls gefragt, unseren Speiseplan zu überdenken und uns auf neue Köstlichkeiten einzulassen, weniger wegzuwerfen und vielleicht einmal in einem Hofladen einzukaufen. Es gibt viele Möglichkeiten den agrarökologischen Weg mitzugehen.