Ökologisch 17. Oktober 2023 Fraktion

Vom Schnitzelbrot bis Wahlfreiheit

Gestern war ein besonderer Tag. Haben Sie es mitbekommen? Nicht spektakulär, doch seine Botschaft ist von existenzieller Bedeutung. Der internationale Welternährungstag, der jährlich am 16. Oktober stattfindet, soll in Erinnerung rufen, dass weltweit heute noch Millionen von Menschen an Hunger leiden. Eine Erinnerung an die zentrale Bedeutung der Ernährungssicherheit für das Überleben und die Würde der Menschen. Denn nur wenn Ernährung gesichert ist, sind die Voraussetzungen für Frieden und Stabilität gegeben. Treiber für Ernährungsunsicherheit und Hunger sind aktuell neben der Pandemie auch der Klimawandel und gewaltsame Konflikte. Im Jahr 2050 werden neun Milliarden Menschen auf der Erde leben. Der globale Nahrungsmittelbedarf wird aufgrund von Bevölkerungswachstum und Urbanisierung steigen. Insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern wird eine Verschiebung der Ernährungsgewohnheiten von traditionellen Grundnahrungsmitteln hin zu einem höheren Konsum von tierischen Produkten erwartet. Um die Weltbevölkerung ausreichend zu ernähren, muss sich die Nahrungsmittelproduktion auf der Erde laut den Vereinten Nationen deshalb nahezu verdoppeln. Da die Produktion tierischer Nahrungsmittel ressourcenintensiv ist und massiv Treibhausgase emittiert, könnten wir alle durch die Umstellung unserer Ernährung einen Beitrag zur Förderung der globalen Ernährungssicherheit leisten. Die Reduktion von Fleisch- und anderen tierischen Produkten ist unserer Gesundheit erwiesenermassen zuträglich, mindert den Ressourcendruck und die Emissionen. Zugleich werden der Erhalt der Biodiversität gefördert und faire Getreidepreise unterstützt.

Wir von der Freien Liste wollen Ihnen nicht ans Schnitzel oder jemandem etwas wegnehmen. Im Gegenteil, wir wollen den Menschen etwas geben – nämlich eine Wahl. Damit echte Alternativen zur Verfügung stehen, um Neues auszuprobieren.

Und im Gegensatz zum höchsten Liechtensteiner — unserem Landtagspräsidenten — sind wir sehr wohl der Ansicht, dass der Landtag eine Vorbildfunktion einnehmen sollte. Sowohl bei der Ernährung als auch bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen, einem sinnvollen Mobilitätsmanagement und vielen weiteren Themen. Denn nur wenn sich Politikerinnen und Politiker authentisch bemühen, ihren eigenen Ansprüchen und der Verantwortung, das Notwendige zu tun, gerecht zu werden, kann es gelingen, die Menschen mitzunehmen und positive Veränderungen anzustossen. Dabei muss auch niemand von Beginn an perfekt sein.