Sozial 9. April 2023 Sandra Fausch

Politische Frage der Woche — Kostenlose Hygieneartikel

In einigen Ländern werden jungen Frauen kostenlose Hygieneartikel zur Verfügung gestellt. In der Schweiz tun es nebst Schulen auch einige soziale Einrichtungen und der sozialpolitische Ausschuss des Landtages in Vorarlberg beschloss, auf den Mädchentoiletten der Landesschulen gratis Hygieneartikel wie Tampons oder Binden zur Verfügung zu stellen. Nach dem Liechtensteinischen Gymnasium folgt die Universität mit dem Angebot, kostenlose Menstruations-Artikel anzubieten. Damit soll der Zugang zu Hygieneartikel erleichtert und die Periode weiter enttabuisiert werden.

Braucht es in Liechtenstein mehr Angebote für kostenlose Hygieneartikel?

Streng genommen braucht es das Angebot nicht, wünschenswert ist es in jedem Fall und für zeitgemäss erachte ich es auch, wenn neben WC -Papier auch Hygieneartikel für den «Notfall» vorhanden sind. Mit wenig Aufwand kann ein Körbchen mit einer Auswahl an Hygieneartikeln einer Frau oder einem Mädchen in der Schule grosse Erleichterung bringen. Dann wenn die Tage unerwartet eintreten oder frau gerade nichts bei sich hat. Es ist erfreulich zu sehen, dass mehr und mehr Angebote geschaffen werden. Das Jüngste ist der Initiative von Studierenden der Uni Liechtenstein zu verdanken. Im Frauen WC befindet sich seit Kurzem ein Hygieneartikel-Spender. Egal, ob preiswertes Körbchen oder hochwertiger Spender. Der Effekt bleibt sich gleich, der Beitrag für die Frauen ist jedoch umso wertvoller. Jedes weitere Angebot ist damit ein wertvoller Beitrag für die Mädchen und Frauen im Alltag.

Alleine, dass wir einmal in diesem Kontext über die Periode sprechen, unterstützt bei der Enttabuisierung. Und das braucht es in vielerlei Hinsicht wirklich.